Interview mit dem neuen Dirigenten Josef Althaus

Wie bist du auf die Musikgesellschaft Oberschan gestossen?
Ich habe aus Lust und Laune heraus mit ein paar Arbeitskollegen, darunter das MGO-Mitglied Andreas Zogg, Musik gespielt. Ein halbes Jahr später hat mich Andreas gefragt, ob ich die MGO als Dirigent leiten möchte. Ich habe bis dahin zwar schon mit vielen Volksmusikgruppen musiziert und die meisten davon musikalisch geleitet, aber eine Gruppe erstmals zu dirigieren, war dann doch eine Herausforderung. Nach kurzem Überlegen habe ich Andreas dann gerne zugesagt.

Wie wurdest du von der Musikgesellschaft Oberschan aufgenommen?
Hervorragend! Für mich ist Musizieren kein Job, sondern eine Freizeitbeschäftigung, die Spass machen muss. Dazu gehört auch, dass ich mich mit den Mitgliedern menschlich gut verstehe. Und das ist bei der MGO in vollem Umfang gegeben. Ich freue mich auf jede Probe.

Welche Herausforderung siehst du in der Musikgesellschaft Oberschan?
Das sind im Wesentlichen zwei Punkte: Zum einen wäre es schön, wenn wir im Laufe der Zeit ein paar neue Musiker gewinnen würden. Das geht natürlich umso leichter, je besser wir spielen. Und damit sind wir beim zweiten Punkt: In jedem einzelnen und in der Gesamtgruppe steckt noch einiges an Potential, das wir ausschöpfen möchten. Die gute Vorarbeit von meinem Vorgänger Heinz Dürr möchte ich schon gerne weiterentwickeln.

Wie wirst du diese Herausforderungen als Dirigent angehen?
Musikalisch mit der Gruppe besser zu werden, ist gar nicht so schwer. Zunächst wollen wir die Intonation verbessern. Dazu haben wir für jeden Musiker ein Stimmgerät angeschafft, das auch während des Spielens mitläuft. Die Fortschritte sind schon deutlich hörbar. Der nächste wichtige Punkt ist das genaue Zusammenspiel, dass wir also rhythmisch zusammen sind. Wenn diese rein musiktechnischen Elemente passen, lässt sich durch Betonung, laut/leise usw., also Phrasierung und Dynamik recht bald lebendige und damit gute Musik machen.

Siehst du ein Problem in der Grösse der Musikgesellschaft?
Nein, ein Problem ist es nicht. Mit dieser Grösse, nämlich klein aber fein, komme ich recht gut zurecht. Weniger sollten es aber nicht werden, weil sonst wichtige Stimmen fehlen würden. Weitere Musiker – wie gesagt – würden uns aber gut tun, z.B. bei den Holzblasinstrumenten Klarinette, Flöte und Saxophon.

Bist du mit den Probenbesuchen und den Lernfortschritten der Musikanten zufrieden?
Ja, durchaus. Ich bin mir natürlich bewusst, dass es für jeden Musiker ein reines Hobby ist und nicht jeder täglich üben kann. Aber andererseits geht es ohne das Üben zu Hause auch nicht. Eine Tennisstunde bei Roger Federer ist ja auch für die Katz, wenn das Gelernte danach nicht geübt wird. In den Proben haben wir schon oft gemerkt, dass es uns allen richtig Freude bereitet, wenn ein Stück plötzlich viel besser läuft, weil jeder einzelne seine Stimme kann und das Zusammenspiel dadurch hervorragend klappt. Das macht dann allen richtig Spass.

Wie denkst du, gehen die Musiker mit dem Dirigentenwechsel um?
Für mich kann ich nur sagen, dass ich sehr gut aufgenommen wurde. Gleichzeitig haben wir aber noch einen sehr engen und herzlichen Kontakt zum ehemaligen Dirigenten Heinz Dürr. Er kommt regelmässig zu den Konzerten und – wenn ich keine Zeit habe – probt er mit uns und dirigiert auch den einen oder anderen Auftritt.

Bereitet es dir Spass mit den Musikanten neue Stück einzuüben?
Ja, natürlich. Es ist ganz wichtig, dass nicht immer nur die “alten Hits” gespielt werden. Neue Stücke einzuüben, egal ob als Dirigent oder als Musiker, ist wie bei einer Reise eine neue Landschaft kennenzulernen.

Wie siehst du die Zukunft der Musikgesellschaft Oberschan und dir?
Ich bin jetzt bald ein Jahr dabei und habe die Entscheidung, die MGO zu dirigieren, überhaupt noch nie bereut. Wie schon gesagt, haben wir noch recht viel Potential, wahrscheinlich wird auch der eine oder andere Musiker dazukommen. Das sind die besten Voraussetzungen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Welche Instrumente spielst du und was hat es mit deiner “Hausmusik” auf sich?
Meine Hauptinstrumente sind die Handorgel, mit der ich vor über 40 Jahren angefangen habe, sowie das Schwyzerörgeli. Daneben spiele ich vor allem in der Weihnachtszeit im Rahmen unserer Familienmusik auch die Zither. Während meiner Studentenzeit habe ich zudem jeweils zwei Jahre Trompete und Klarinette gelernt, was mir beim Dirigieren sehr zugute kommt. Mit unserer Familienmusik sind wir am Wochenende recht aktiv, geben vielleicht 15 Konzerte pro Jahr. Mitglieder sind meine Frau, unsere drei Töchter, meine Schwester und ihr Sohn. Wenn ihr nach “Familienmusik Althaus” googelt, gibt es das eine oder andere zu finden.

Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft Rebecca und Damian

Rebecca und Damian – zwei ambitionierte Jungmusikanten